Foto von einer Frau, die mit einem Roboter in der Sonderausstellung spricht

Künstliche Intelligenz erleben und diskutieren

2. Dezember 2025

In der neuen Sonderausstellung „KI, was geht?“ der experimenta sind die Besucherinnen und Besucher gefragt: An über 50 Mitmachstationen können sie mehr über Künstliche Intelligenz erfahren und KI-Anwendungen testen. Sie finden nicht nur heraus, wie die Schlüsseltechnologie funktioniert, sondern können auch ihre Meinung zum Umgang mit KI hinterlassen. Heimlicher Star ist der soziale Roboter Navel, der als Gesprächspartner, Zuhörer und Mitspieler agiert. Die interaktive Ausstellung ist vom 30. November 2025 bis 6. September 2026 in Heilbronn zu sehen.

Künstliche Intelligenz spielt in vielen Bereichen des Lebens und Arbeitens bereits heute eine wichtige Rolle. Und die Einsatzfelder der Schlüsseltechnologie nehmen rasant zu. Doch wie funktionieren KI-Anwendungen eigentlich? Was kann KI bereits heute und was erwartet uns in der Zukunft? Und wie wollen wir mit der rasanten Entwicklung umgehen? Diese und viele weitere Fragen stellt die neue Sonderausstellung der experimenta in den Fokus. In „KI, was geht?“ können die Besucherinnen und Besucher an über 50 Mitmachstationen Neues erfahren und ihr KI-Wissen vertiefen.

Die rund 780 Quadratmeter große Ausstellung gliedert sich in fünf Testfelder, auf denen alle selbst aktiv werden können. Zusätzlich bieten die „Blackbox“ und der „Thinktank“ Einblicke in Abläufe, die sonst häufig verborgen bleiben. Ziel der interaktiven Ausstellung ist es, das Thema KI möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und den Austausch zu fördern. Immer wieder tauchen in „KI, was geht?“ deshalb auch ethische Fragen auf. Mit ihrer Hilfe können die Besucherinnen und Besucher ihre eigene Haltung zu der Schlüsseltechnologie kennenlernen und reflektieren.

Chancen und Risiken von KI abwägen

„Die Ausstellung bietet ein buntes, abwechslungsreiches Erlebnis. Sie macht Spaß, zeigt verschiedene Anwendungsgebiete von KI und vermittelt spielerisch wichtige Grundlagen. Diese besondere Kombination regt dazu an, die Nutzung von KI einzuordnen, zu beurteilen und gemeinsam zu diskutieren“, erklärt Ausstellungsleiter Dr. Christian Sichau. Dafür erhalten die Besucherinnen und Besucher am Eingang eine Lochkarte als Datenträger. Damit können sie an verschiedenen Stationen ihre Einschätzung und Meinung zur Nutzung von KI festhalten. Am Ausgang stempeln sie dann ihre Lochkarte aus und können ihr persönliches KI-Profil mit dem der anderen Gäste vergleichen.

Los geht es in Saal 1 mit dem Bereich „Sei kreativ!“.  Dort lassen sich KI-Anwendungen einfach mal ausprobieren. So entstehen beispielsweise Bilder und bekannte Abkürzungen wie „OMG“ erhalten plötzlich neue Bedeutungen. Am Ende stellt sich die Frage: Ist das neue Zusammenfügen von gelernten Beispielen wirklich neu und kreativ?

Das Testfeld „Hallo du!“ widmet sich dem Schwerpunkt Gefühle. Viele KI-Systeme reagieren schon auf Stimme, Mimik und Gestik. Ein Beispiel aus dem Alltag ist die interaktive Plüschrobbe mit Kulleraugen, die nicht nur die Gäste der Sonderausstellung verzaubert. Aber können diese Systeme auch Gefühle in Gesichtern erkennen oder Ironie richtig interpretieren? Und was empfinden wir beim Umgang mit KI-Robotern? Ist die Interaktion angenehm oder eher unheimlich?

Navel, ein Roboter für alle Fälle

Heimlicher Star der Ausstellung ist der soziale Roboter Navel, der vor allem in der Pflege zum Einsatz kommt. Er kann mit Menschen auf empathische Weise kommunizieren, indem er Gesichter, Stimmen oder Bewegungen deutet und darauf reagiert. Doch Navel kann noch mehr: In der experimenta merkt sich der rund 75 Zentimeter große und 8,5 Kilogramm schwere Roboter mit dem charmanten Augenaufschlag bei jedem Gespräch Kontext und Inhalt, führt Small Talk und erzählt Witze. Beim Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen kommt Navel außerdem zugute, dass er selbstständig auf Menschen zugehen kann und sich einfach bedienen lässt.

Nicht nur für autonome Fahrzeuge, sondern auch für Roboter stellt die Fortbewegung in der realen Umwelt eine echte Herausforderung dar. Sie müssen dazu fortwährend Umgebung, andere Objekte und Bewegungen beobachten, einschätzen und richtig interpretieren. Nachvollziehen können das die Besucherinnen und Besucher im dritten Bereich „Beweg was!“. Dort geht es unter anderem darum, kleine autonome Fahrzeuge eine individuell vorgegebene Strecke abfahren zu lassen.

KI inside: „Blackbox“ und „Thinktank“ geben Einblicke

Im zweiten Saal ist die „Blackbox“ aufgebaut. Dort erfahren die Besucherinnen und Besucher, was technisch hinter Künstlicher Intelligenz steckt und wie Algorithmen oder neuronale Netze funktionieren. Diesen kann man in Echtzeit beim Arbeiten zuschauen, wenn eine Kamera einen Gegenstand erfasst und mittels KI versucht zu deuten, worum es sich dabei handelt. An mehreren Bildschirmen sind die Stufen der Bilderkennung sichtbar, bis das wahrscheinlichste Ergebnis angezeigt wird. Dass KI nicht nur aus Codes besteht, sondern auf Ressourcen wie Energie, Rohstoffe, Geld und menschliche Arbeit angewiesen ist, vermitteln Infografiken an den Wänden. Bleibt die Frage, wie KI verantwortungsvoll eingesetzt werden kann: Welche Rolle spielen Ethik, Nachhaltigkeit und Sicherheit für uns?

Chancen und Risiken von KI-Anwendungen lernen die Gäste im „Thinktank“ kennen. Positive Beispiele wie ein KI-gestütztes Brustkrebs-Screening-System oder eine intelligente Schwimmbadkamera, die auffällige Schwimmbewegungen erkennt und damit Badeunfälle vermeiden hilft, sind hier zu sehen. Aber auch negative Beispiele wie die interaktive Puppe Cayla, die von der Bundesnetzagentur als Spionage-Gerät eingestuft und verboten wurde. Comicfilme machen deutlich, dass es in keinem Anwendungsbereich der KI nur Vorteile ohne Nachteile gibt. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie verlangt Wissen und kritisches Hinterfragen.

Spiel mit mir

Spielerisches Entdecken steht in Saal 3 auf dem Programm. Im Testfeld „Spiel mit!“ können Jung und Alt unter anderem eine Partie „Vier gewinnt“ gegen einen Computer spielen oder einen Schachcomputer aus den 1980er-Jahren kennenlernen. Mit der Entwicklung dieser Objekte sollte untersucht werden, ob Computer denken und lernen können.

„Schau genau!“ ist der Titel des letzten Themenbereichs. Hier bekommen die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in einen wichtigen Teil der KI-Entwicklung: der Aufgabe, Bilder zu interpretieren und zu verstehen. Der zugrundeliegende Anlernprozess ist zeitaufwändig und mühsam, denn KI-Systeme müssen erst erlernen, Motive und deren Umgebung zu differenzieren und richtig zu erkennen. An den Mitmachstationen können die Gäste nachvollziehen, welche Objekte die KI schnell erkennt, und sie können ihre eigene Reaktionsgeschwindigkeit testen.

Offen für alle

„KI, was geht?“ richtet sich an Kinder ab 10 Jahren, Jugendliche und Familien. Aber natürlich sind auch alle anderen Besuchergruppen willkommen! Damit die Ausstellung möglichst viele Menschen erleben können, werden die Inhalte auch in englischer und französischer Übersetzung sowie an einigen Stationen in Leichter Sprache und als Audioformat angeboten.

Die Ausstellung ist vom 30. November 2025 bis zum 6. September 2026 in der experimenta zu sehen. Der Eintritt ist im experimenta-Ticket enthalten. Ergänzend bietet das Science Center ab sofort den Podcast „Hey KI, was geht?“ an. Ab Februar 2026 startet die Robert Mayer Lecture. Den Auftakt machen Vorträge rund um das Thema KI.

Die Sonderausstellung „KI, was geht?“ ist ein gemeinsames Projekt mehrerer Science Center. Das Konzept und die Ausstellungstexte wurden vom Universum® Bremen, dem AHHAA in Tartu (Estland), dem Musée de l’Air et de l’Espace in Le Bourget (Frankreich) und der experimenta in Heilbronn entwickelt.

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