Erfolg für den Forschernachwuchs aus dem Südwesten: Beim Bundesfinale von Jugend forscht vom 29. Mai bis 1. Juni in Hamburg konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Baden-Württemberg mit ihren Projekten die Jury überzeugen. Sie erhielten fünf Sonderpreise und erreichten in den sieben Fachgebieten fünf zweite Plätze und einen dritten Platz.
Die Beschäftigung mit gesellschaftsrelevanten Fragen und konkrete Lösungsvorschläge zeichneten die Arbeiten beim 60. Bundeswettbewerb von Jugend forscht vom 29. Mai bis 1. Juni in Hamburg aus. Aus Baden-Württemberg traten 17 Jungforscherinnen und -forscher mit zehn Projekten an. Mit fünf Sonderpreisen sowie fünf zweiten Plätzen und einem dritten Platz in den sieben Fachgebieten war die Reise in den Norden für die Jugendlichen aus Baden-Württemberg ein voller Erfolg.
Sonderpreis für Arbeit auf dem Gebiet der Technik
Den Sonderpreis im Fachgebiet Technik in Höhe von 1.500 Euro erhielten Louis Heinrich, Luca Mangold und Max Frank von der Anne-Frank-Realschule Laichingen für ihr Projekt „Kleine Ferkelei“. Sie entwickelten eine automatisierte Anlage zur Fütterung von Ferkeln, die dank Sensorsteuerung das richtige Mischverhältnis von Milchpulver und Wasser sowie die optimale Trinktemperatur gewährleistet. Mit ihrem Projekt holten sie außerdem den zweiten Platz im Fachgebiet Arbeitswelt und ein zusätzliches Preisgeld von 2.000 Euro.
Sein Projekt zu den Wechselwirkungen von Krebszellen und Neuronen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs brachte Mathis B. Hennecke vom Hector Seminar Heidelberg den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz in Biologie. Er konnte zeigen, dass die Krebszellen Synapsen ausbilden, über die sie mit den Nerven kommunizieren können.
Warnsystem startet beim Stockholm Junior Water Prize
Den zweiten Platz im Fachbereich Chemie und damit ein Preisgeld von 2.000 Euro sicherte sich Annika Obert vom Xenoplex Schülerforschungszentrum Gengenbach. Sie hat für ihr Projekt einen „Berliner-Blau-Akkumulator“ zur Speicherung von elektrischer Energie gebaut, untersucht und optimiert.
Im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften erreichten Niklas Ruf und Jana Spiller vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Ochsenhausen, mit ihrem Projekt „Warn me – sicher am kleinsten Bach“ den dritten Platz und erhielten 1.500 Euro. Dabei handelt es sich um ein ultraschall- und radarbasiertes Hochwasserwarnsystem für Bäche und Flüsse, das bereits in drei Gemeinden zum Einsatz kommt. Das Projekt brachte den beiden Jugendlichen außerdem noch einen ganz besonderen Sonderpreis ein: die Teilnahme am renommierten Stockholm Junior Water Prize in Schweden.
Wie berechnet man die Wechselwirkungen zwischen Sternen, Dunkler Materie und interstellarem Gas während der Kollision zwischen der Milchstraße und der Andromeda-Galaxie? Dieser Frage gingen Philip Späth und Kimi Sickinger aus Tübingen auf den Grund. Das Ereignis wird in mehreren Milliarden Jahren erwartet. Damit sicherte sich das Duo den Sonderpreis für eine Arbeit auf den Gebieten der Naturwissenschaft und Technik, der mit 1.500 Euro dotiert ist.
Sonderpreise für mathematische und physikalische Arbeiten
Im Fachgebiet Mathematik/Informatik erzielten Chiara Cimino und Christian Krause vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Tuttlingen, den zweiten Platz beim Bundesfinale. Sie beschäftigen sich mit dem Banach-Tarski-Paradoxon, das besagt, dass sich der anschauliche Volumenbegriff nicht auf beliebige Punktmengen verallgemeinern lässt. Die beiden Jungforschenden haben dieses Paradoxon mit der LEAN-Beweismethodik aufgearbeitet. Zusätzlich zum Preisgeld von 2.000 Euro für den zweiten Platz im Fachgebiet erhielten sie noch 1.000 Euro für den Sonderpreis für eine außergewöhnliche mathematische Arbeit.
Der Mpemba-Effekt beschreibt, dass heißes Wasser schneller gefriert als kaltes. Diesem Phänomen widmeten sich Nicholas Dahlke und Anna Perkovic vom phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck. Zur Untersuchung des Effekts entwickelten sie einen Versuchsansatz, der reproduzierbare Messungen ermöglicht. Damit holten sich die beiden den zweiten Platz und 2.000 Euro Preisgeld im Fachgebiet Physik.
Und mit seiner physikalischen Reise durch Wurmlöcher holte Janosch Homolya vom Schülerforschungszentrum Südwürttemberg, Standort Bad Saulgau, den mit 1.500 Euro dotierten Sonderpreis für eine Arbeit auf den Gebieten der Naturwissenschaften und Technik. In der wissenschaftlichen Arbeit von Homolya geht es um die Visualisierung tunnelartiger Verbindungen, die entfernte Orte in der Raumzeit miteinander verbinden.
Starke Partner auf Landesebene
In Baden-Württemberg engagieren sich das Science Center experimenta und der Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung (natec) als langjährige Pateninstitutionen bei Jugend forscht. Zusätzlich als Pateninstitution an Bord war bei der diesjährigen Wettbewerbsrunde die Hochschule Heilbronn (HHN), an deren Standort Bildungscampus vom 3. bis 5. April das Landesfinale Jugend forscht Baden-Württemberg stattfand.
BU: Louis Heinrich, Luca Mangold und Max Frank, Gewinner des Sonderpreises für eine Arbeit auf dem Gebiet der Technik