Auf die Frage, ob er nochmal in den Weltraum fliegen würde, antwortet Matthias Maurer wie aus der Pistole geschossen: „Ja, am liebsten schon morgen!“ Bei der Vorstellung seiner Autobiografie „Cosmic Kiss“ im Science Dome lässt der deutsche ESA-Astronaut keinen Zweifel: Er ist Raumfahrer mit Leib und Seele. Kein Wunder also, dass die gemeinsame Veranstaltung der experimenta und der Buchhandlung Osiander eine einzige Liebeserklärung ans Weltall ist.
Bei der ausverkauften Veranstaltung erzählt Matthias Maurer im Gespräch mit seiner Co-Autorin Sarah Konrad von seinem Weg zu den Sternen. Das Publikum, darunter viele Familien mit Kindern, lauschen gebannt seinen Erfahrungen – von seinem Training unter Wasser bis hin zu seinem Geburtstag, den er während seines Einsatzes auf der Internationalen Raumstation ISS im März 2022 feierte. Videoeinspielungen katapultieren das Publikum immer wieder mitten ins Geschehen und sorgen für Gänsehautmomente. Es begleitet Matthias Maurer beim Gang zur Rakete, beim Countdown und dem Startkommando, so nah wie heute war man einer Weltraummission noch nie.
Es ist bereits das zweite Mal, dass der Astronaut im Science Dome der experimenta spricht. Beim ersten Mal befand er sich allerdings noch 400 Kilometer über der Erde auf der ISS und war live nach Heilbronn zugeschaltet. Damals sprach Maurer im Videocall mit Schülerinnen und Schülern, die am Ideenwettbewerb „Beschützer der Erde“ teilgenommen hatten.
Wie schon damals ist an diesem Abend das jüngere Publikum besonders fasziniert von Matthias Maurer und seiner Mission Cosmic Kiss, die den gebürtigen Saarländer sechs Monate ins All geführt hat. Entsprechend viele Fragen von Kindern prasseln bei der Fragerunde auf den Astronauten ein: Kann man auch mit Brille Astronaut werden? Welche Fähigkeiten muss man mitbringen? Wie sieht der Alltag auf der Raumstation aus? Der 53-Jährige freut sich über das große Interesse, antwortet ausführlich und vermittelt Mut und Optimismus, an sich und seine Träume zu glauben. Er selbst verfolgt sein nächstes großes Ziel: den Mond. In den nächsten Jahren sollen unter dem Projektnamen „Artemis“ mehrere bemannte Landungen auf dem Erdtrabanten stattfinden. Die Europäische Weltraumorganisation hat mit Alexander Gerst und Matthias Maurer auch zwei deutsche Astronauten für die Mission nominiert. Damit ist Maurer seinem Traum, wieder ins All starten zu können, ein gutes Stück nähergekommen.