Die Digitalisierung gewinnt weiter an Bedeutung und schafft neue Berufsbilder. Um Mädchen für digitale Themen zu begeistern und fit für die Zukunft zu machen, fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg die Girls’ Digital Camps. In der Kursreihe lernen Schülerinnen unter anderem, Roboter zu programmieren oder Apps zu entwickeln. Die 14-Jährige Aurelia Aniol aus Heilbronn berichtet im Interview von ihren Erfahrungen bei den Girls’ Digital Camps in der experimenta.
Du hast selbst das Programm Girls’ Digital Camps besucht und gibst nun dein Wissen an jüngere Teilnehmerinnen weiter. Was hast du aus der Zeit mitgenommen?
Mir hat besonders gut gefallen, dass wir frei – oft nach unseren eigenen Ideen – arbeiten konnten. Ich konnte bei den Girls’ Digital Camps eigene Projekte gestalten und habe viel Neues gelernt: Beispielsweise habe ich die Grafiksoftware „Blender“ kennengelernt und durfte sie gleich frei anwenden. Und bei Fragen, oder wenn wir mal nicht weiterwussten, standen uns in allen Workshops Spezialisten zur Seite.
Was fasziniert dich persönlich am Thema Digitalisierung?
Es ist wirklich erstaunlich, was heute alles möglich ist – im Gegensatz zu früher, wo man viel mehr selbst machen musste. Ich denke da an Staubsaugerroboter oder Technik im Gesundheitswesen, ein Thema, über das ich auch schon in der Schule ein Referat gehalten habe. Mich fasziniert dabei, wie man mit Technik das Leben einfacher gestalten kann.
Kurse im Labor, das Erlernen und Anwenden von Konstruktionsprogrammen oder Exkursionen in Betriebe. Was macht dir bei den Girls’ Digital Camps besonders Spaß?
Mir macht besonders die Textprogrammierung Spaß. Als Basis haben wir uns mit der Programmiersprache „Snap“ auseinandergesetzt und darauf aufbauend eigene Skripte geschrieben. Spannend fand ich ein Programm, mit dem wir Spannungen messen und in Werte umwandeln konnten. Mich fasziniert Technik generell und gerade weil mein Umfeld eher analog geprägt ist, macht mir das richtig Spaß. Nach der Schule ziehe ich es deshalb in Erwägung, Informatik zu studieren.
Konntest du Talente an dir entdecken, die du gerne weiterverfolgen möchtest?
Ein Aha-Erlebnis hatte ich in den Pfingstferien bei einem an die Girls’ Digital Camps folgenden Kurs im Maker Space der experimenta. Dort bin ich erst am dritten Tag eingestiegen und habe dadurch den Theorieteil zur Software „Blender“ verpasst. Ich habe dann einfach losgelegt und habe noch am selben Tag die Figur, die wir erstellen sollten, fertiggestellt. Ich glaube, ich kann unter Druck ziemlich gut arbeiten (lacht). Außerdem hat sich mein räumliches Vorstellungsvermögen, sowie meine Kreativität und meine Begeisterung für Daten, Zahlen und das Umsetzten eigener Ideen verfestigt
Was möchtest du den Teilnehmerinnen mit auf den Weg geben, die neu bei den Girls’ Digital Camps einsteigen?
Am Anfang braucht es etwas Zeit, um sich im Programm zurechtzufinden, denn viele Dinge sind neu. Doch man gewöhnt sich relativ schnell daran. Geduld lohnt sich und aus anfänglichen Ideen entwickelt sich, wenn man sie weiterverfolgt, oft noch etwas Neues.
Ich wünsche allen zukünftigen Teilnehmerinnen alles Gute und vor allen Dingen viel Spaß und Freude.