Ob klingende Flaschen oder ein Mikroplastikfilter für die Waschmaschine: Beim diesjährigen Bundeswettbewerb Jugend forscht hatten gleich mehrere Nachwuchsforschende in Baden-Württemberg Anlass zu jubeln. Sie ergatterten etliche der begehrten Preise des traditionellen Wissenschaftswettbewerbs. Auch der Titel Jugend forscht Schule 2022 ging in den Süden Deutschlands.
Zwei Sonderpreise und den 2. Preis in der Kategorie Arbeitswelt erhielt Luise Florentine Mast vom Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch in Nagold. Die 18-Jährige wollte verhindern, dass Kunstfasern aus der Waschmaschine in das Wasser und damit in die Umwelt gelangen. Ihre Lösung: Die Jungforscherin entwickelte einen speziellen Filter, der in eine Waschmaschine integriert werden kann und der die Kunstfasern zurückhält.
Vom Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck überzeugte ein Duo: Verona Miftari (16 Jahre) Lörrach Florian Bauer (15 Jahre). Sie holten den 3. Platz in der Kategorie Physik. Die beiden hatten bei ihrem Projekt die Physik des Rotationspendels in den Blick genommen. Dabei untersuchten sie die Bewegung von zwei Metallkugeln, die mit einem verdrillten Gummiband verbunden sind.
Viele Menschen haben sicherlich schon in eine Flasche gepustet und so Töne erzeugt. Doch welchen Einfluss haben Flaschengröße und die Füllhöhe auf den erzeugten Klang? Das untersuchte Stefanie Hövermann (18 Jahre) von der Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd. Mit ihrem Projekt erreichte die Schülerin im Fachbereich Physik den 4. Platz und erhielt einen Sonderpreis, mit dem sie unter anderem die Nobelpreisverleihung in Schweden besuchen darf.
Außerdem ging der Sonderpreis für eine außergewöhnliche mathematische Arbeit nach Baden-Württemberg. Der 15-jährige Ritvij Singh vom Gymnasium Unterrieden in Sindelfingen hatte sich den ganzen Zahlen gewidmet, auf die wir regelmäßig im Alltag treffen. Zu diesen Zahlen gibt es Tausende mathematische Sätze und Beweise: Ritvij Singh ordnete und vereinfachte die Ergebnisse. Außerdem konnte er gleich mehrere mathematische Beweise, die bisher Seiten gefüllt hatten, auf ein paar Zeilen reduzieren.
Das Wieland-Gymnasium in Biberach kann sich ab sofort mit dem Titel Jugend forscht Schule 2022 schmücken. Der Preis wird von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder verliehen. Das Wieland-Gymnasium motiviere seine Schülerinnen und Schüler über alle Jahrgangsstufen hinweg für forschendes Lernen, hieß es in der Begründung. Durch ein vielfältiges Angebot und außerschulische Kooperationen biete die Schule eine exzellente MINT-Förderung.
Der 57. Bundeswettbewerb Jugend forscht fand Ende Mai in Lübeck statt. Zuvor hatten sich 168 Teilnehmende qualifiziert – sie hatten hierfür zunächst bei den Wettbewerbsrunden auf regionaler und auf Länderebene überzeugen müssen.